Der wichtigste Kunde: Google!
Suchmaschinen kaufen nichts bei Ihnen. Sie bringen erstmal nur die Leute auf Ihre Website. Wenn Sie jetzt ordentlich Geld und sehr viel Know-how investieren, dann kommen sogar sehr viele Leute auf Ihre Website. Aber: vielleicht bloß einmal, für ein paar Sekunden, und dann nie wieder? – Das lässt sich leicht feststellen. Und Sie können etwas daran tun.
Kein Witz,
es gibt Websites … wenn die ein Geschäftslokal wären, sähe das für potentielle Kunden so aus: Firmenschild zwar auf 300 Meter lesbar, großer Eingang, sehr schön. Beim Betreten bekommt man allerdings erstmal ein Schild vor den Kopf gehauen. Im ersten Regal stehen nur Portraits der Gründerfamilie und Auszeichnungsurkunden der Kammer. Schließlich ein Hinweis, dass der Verkauf im Nebengebäude stattfindet. – So etwa.
Kundenerfahrung schlägt Produktqualität
Wenn Ihre Website für Besucher nicht sexy ist, dann hilft auch das beste Angebot nichts. Das stimmt zumindest immer dann, wenn die Leute eine Wahl haben – die haben sie ja meistens – und wenn sie nicht sowieso wild entschlossen sind, bei Ihnen Kunde zu sein. Webdesign, das ist das Ding für den riesigen Rest. Und da braucht es vom ersten Öffnen der Website bis zum Schluss eine erstklassige Kundenerfahrung. Die heißt bei unseren Webentwicklern User Experience (UX).
Was macht eine gute User Experience aus?
• Schneller Seitenaufbau, gleich auf welchem Gerät
• Übersichtlichkeit und kürzeste Wege, gleich auf welchem Gerät
• Optimal verständliche Texte, Bilder, Grafiken usw., gleich auf welchem Gerät…
Moment, wieso jetzt immer der Hinweis auf das Gerät? – Die Mehrheit der Suchanfragen bei Google kommt von Mobilgeräten. Wenn Ihre Website z. B. nicht über Responsive Design verfügt, wird es mühselig sein, Inhalte gut zu erkennen und die Seitennavigation zu nutzen. Das heißt: Die Besucher geben schnell auf, und Suchmaschinen verbannen solche Websites auch von den attraktiven Plätzen.
User Experience, überhaupt Kundenerfahrung nimmt als Faktor auch für die Kundenbindung immer mehr zu. Und das hat branchenübergreifend, besonders in Deutschland, viel mit Emotion zu tun – und zwar vor allem mit dem Gefühl der Zufriedenheit. Die Marketingexperten von Forrester haben das schon in ihrem Customer Experience Index 20171 herausgefunden.
Wie funktioniert also gute User Experience unter dem Aspekt „Zufriedenheit“? – Zufrieden ist ein Website-Besucher zunächst dann, wenn er findet, wonach er gesucht hat. Für alle, die per Google-Suche gekommen sind, bedeutet das: Die Seite, auf der sie beim Anklicken landen (Landing Page), muss das enthalten, was das Google-Suchergebnis ankündigt. (Das können Sie mit einer optimalen Meta Description durchaus beeinflussen.)
Jede erfüllte Erwartung macht zufrieden. Behalten Sie das im Augenwinkel! Denken Sie z. B. an den Unterschied, den es für Ihre Stimmung macht, ob Ihr Navi Ihnen den schnellsten Weg zeigt – oder aber in den dicksten Stau lotst. Für Ihre Website heißt das: Diese Herausforderung „Nutzererfahrung“ geht sofort weiter, wenn der User auf der Landing Page angekommen ist! Auch hier ist smarte Navigation der Schlüssel zu guter User Experience. Schlampige Menüs und missverständliche interne Links hingegen machen schlechte Laune. Und schlechte Laune kauft nichts.
Warum gutes Design schlechtes Design sein kann
Eine Website ist keine Designerleuchte. Letztere muss schick aussehen und schickes Licht machen. Wenn das alles sehr, sehr schick ist, verzeiht man sogar, dass der Lichtschalter erstmal nicht zu finden ist. Wenn dagegen eine Website sehr, sehr schick ist, verzeiht man aber gar nichts, wenn man sich dort nicht zurechtfindet. Hier darf das Design durchaus auch schick sein, aber es muss funktional sein.
Zentrale Tipps für ein Webdesign, das Google und Usern Freude macht:
Technik: Nutzen Sie die zehn wichtigsten von den tausend Tricks, um lange Ladezeiten zu vermeiden, vor allem mobil. Denn hier liegt der Hauptgrund, warum Nutzer schon nach Sekunden abspringen. Sorgen Sie für optimale Performance über alle Geräte und Browser hinweg.
Die Grundstruktur: Design und Struktur Ihrer Website sind keine Geschmackssache, sondern dienen allein der Zweckmäßigkeit. Ein Onepager taugt nicht für einen Webshop, eine Microsite kann keine große Organisation repräsentieren. Best-Practice-Beispiele sind wertvoll, aber nur wenn sie aus einem ähnlichem Einsatzgebiet stammen.
Das Menü: Wenn Ihr Website-Menü aussieht wie der Schilderwald vor dem Gewerbegebiet, dann fassen Sie Bereiche sinnvoll zusammen. Menünamen müssen klar sein, nicht originell. Wenn Sie nur wenige Menüpunkte haben, verstecken Sie die nicht in einem Sandwichmenü3, so trendy das auch wirken mag.4
Finden statt Suchen: Bauen Sie jede Navigationshilfe ein, die Sie kriegen können. Es gibt genug davon. FAQ-Seiten. Zurück-Buttons und andere Sprungmarken. Interne Links mit eindeutigem Ankertext. Eine Suchfunktion, die auch doofe Fragen kapiert, also mit etwas Intelligenz gesegnet ist.
Text und Bild: Qualität vor Menge. Auch für exzellente Texte ist der Button „mehr…“ oft eine gute Idee. Also das Spannendste an den Anfang und dann ein Cliffhanger. Fotos müssen etwas Interessantes zu sagen haben – und auch auf Smartphone-Displays gut zur Geltung kommen.
Aktualität: User Experience verbessern bedeutet auch, dass nicht nur (sowieso) alle eigenen Inhalte wie Ansprechpartner, Produktbeschreibungen, Termine usw. perfekt stimmen, sondern auch allgemeine Angaben bis hin zu externen Links.
Barrierefreiheit: Tools, die das Internet für Menschen mit Einschränkungen zugänglicher machen, sind mitunter auch sonst benutzerfreundlich. „Vorlesen“ ist z. B. nicht nur für Sehbehinderte von Vorteil, sondern auch, wenn ein User vielleicht momentan lieber zuhört als zu lesen. In diesen Bereich gehören dann noch Dinge wie genügend Platz zwischen Touch-Elementen oder ausreichend große und gut lesbare Schriften.
Schlanke Kommunikation: Sie wollen, dass der User Kontakt aufnimmt? Dann bieten Sie ihm jeden Kanal, mit dem er bei Ihnen landet. Ja, auch die Akzeptanz für Chatbots steigt. Smarte Chatbots, wohlgemerkt. Und verlangen Sie bei Kontaktformularen nur das Nötigste.
Komplexe Probleme haben einfache, aber falsche Lösungen
Das eine richtige Webdesign für optimale User Experience gibt es nicht. Im Einzelfall können Tipps wie die hier genannten auch völlig verkehrt sein. Weil zum Beispiel die Besucher der Website eines Software-Anbieters völlig anders gestrickt sind als die Abonnenten der Staatsoper. Oder weil ein Webshop anders funktioniert als das Portal einer Urlaubsregion.
Professionelles Webdesign bringt zuerst die Wünsche der Zielgruppe und die Angebote des Website-Betreibers unter einen Hut, sortiert dann das Ganze so, dass jeder unter allen Umständen und so schnell wie möglich findet, was er braucht, und bettet das schließlich in einen Webauftritt, der auch optisch alle Beteiligten zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Das hört sich nach einer long and winding road an, aber dafür gibt es ja Leute, die sich damit auskennen.
Am Ende muss alles wie eine Banane sein
Warum (Such-)Maschinen oft wie Menschen ticken, was die DIN zur User Experience sagt und was Sie aus der bruchlosen Nutzer-Erfahrung lernen können, die eine Banane mitbringt, lesen Sie in unserem ebenfalls bruchlosen kleinen Folder „Oben ist das neue Vorne“. Einfach eine kurze Mail an info@bgp.de und das kleine Pdf kommt.