4. Seien Sie nicht inhaltsleer
90 % der tatsächlich gescheiterten Präsentationen und 99,99 % der Präsentationen, die keinen überzeugt haben, waren einfach inhaltsleer: Was aus dem Mund des Vortragenden kam, was auf Folien, Flipcharts und Whiteboards erschien, war weitgehend bedeutungslos. Das ist der schnellste Weg, um beim Publikum jede Achtung zu verlieren – bis hin zu den Leuten von der Veranstaltungstechnik.
Sie glauben, Sie können durchaus minutenlang Blech reden, ohne dass es jemand merkt? Manchmal kommen Sie damit vielleicht durch. Aber nie kommt dabei etwas heraus. „Content-free“ zu sprechen kann allerdings auf tragische Weise belustigend sein, und das ist kein Privileg kleiner Handelsvertreter. In einem ausführlicheren Beitrag über Content-free sehen Sie unter anderem ein 3-minütiges Video mit einer Spitzenleistung in inhaltsleerer Promotion: von den CEOs von Microsoft und Publicis.
Zum Schluss: Definieren Sie Ziele!
Selbst bei nur einer oder zwei Handlungsideen, egal wie einfach oder überzeugend die sind: Die Leute müssen eine Hürde überwinden, um herauszufinden, wie sie die Ideen umsetzen können, wann sie anfangen sollten und woran sie merken, dass die Sache Erfolg hat.
Wenn Sie nach meinem Präsentationsmodell „Care – Do – Impact“ vorgehen, dann fassen Sie am Schluss die nötigen Aktionen (Do!) zusammen. Das gibt dem Publikum umsetzbare Takeaways an die Hand.
Wenn die Do-Folie ein Ranking liefert und die Aktionen priorisiert, noch besser!
Wenn Sie einen draufsetzen wollen, geben Sie zusätzlich Zeitrahmen vor.
Sechs taktische Empfehlungen.
1. Bitte, bitte: Keine Stockfotos auf Ihren Folien!
Stockfotos werden immer falsch eingesetzt. Sie verstellen bei Präsentationen den Blick darauf, wie Ihre Ideen gemeint sind. Und Sie haben schon vorher viel Zeit damit vertan, das perfekte Foto aufzustöbern, statt Ihre eigentliche Botschaft kritisch zu durchleuchten. Das Ergebnis ist – Überraschung! – eine schöne Folie ohne Substanz.
Bilder lösen ja stets etwas aus; leider bei jedem Menschen etwas anderes. Das Foto erscheint – und die Leute hören augenblicklich auf, Ihnen zuzuhören, weil sie sich fragen, was die Enten, die in diesen Teich da laufen, mit der Umsatzattribution zu tun haben.
Das Schöne an Ihrer Präsentation sind (hoffentlich) Ihre Ideen. Präsentieren Sie die ungeschminkt, so wie sie sind. Es wird überzeugender sein.
2. Schreiben Sie Ihre Folien nicht voll!
Alle kennen das: Vollgepackte Folien nerven bei jeder Präsentation. Als Handouts können sie aber durchaus nützlich sein. Hier zwei kleine, effektive Tipps zur Minimierung von Blabla: Höchstens so etwas wie ein früherer Tweet (140 Zeichen) pro Folie – wenn es mehr ist, gnadenlos redigieren und kürzen. Und nie, nie, nie soll auf den Folien das stehen, was Sie mündlich vortragen.
3. Kaufen Sie eine ordentliche Fernbedienung!
Ich benutze z. B. den Logitech Presenter. Er ist etwas teurer, aber seine Einfachheit, lange Reichweite und pfiffige Ästhetik lohnen sich. Denn wie effektiv Sie präsentieren, hängt stark davon ab, wie komfortabel der Umgang mit den Folien für Sie ist.
Die besten Geschichtenerzähler erwecken Bilder im Kopf statt die Leute zuzuschütten. Das erfordert aber intelligente und eingängige Visualisierungen. Eine Fernbedienung muss dafür sorgen, dass Sie das entspannt und effizient hinkriegen – was sich übrigens auch positiv auf Ihre Körpersprache und Überzeugungskraft auswirkt.
4. Stehen Sie nicht herum!
Die ganze Zeit dastehen ist unnatürlich. Gehen Sie. Stellen Sie Augenkontakt her. Zeigen Sie auf Leute. Stellen Sie sich vor jemanden hin, sehen Sie der Person in die Augen und konzentrieren Sie sich nur auf sie – ignorieren Sie die anderen zweitausend. Sie werden staunen, wie besonders sich nicht nur diese Person fühlt, sondern alle im Raum.
Ihre Geschichte wird persönlich, wenn Sie sie persönlich machen. Das ist der ganze Zauber.