
„Kultur ist Herzensangelegenheit.“
Frage:
BGP ist die Agentur für Business und die Schönen Künste. Auf welche Weise profitieren die Schönen Künste?
AK:
Bei Bedarf profitieren sie zum Beispiel von unserem strategischen Know-how. Wenn wir die Möglichkeit dazu haben, empfehlen wir Kultureinrichtungen, sich als Markenwesen zu begreifen und Kommunikationsziele zu definieren. Dazu bieten wir Workshops an. Kulturträger finden diese Vorgehensweise bisweilen immer noch unpassend, weil sie das für übertrieben halten. Am Ende entsteht aber immer die notwendige Klarheit über das, was man darstellen und vermitteln möchte. Ohne diese Klarheit bleibt die Werbung für die Kultureinrichtung selbst und für das Programm oft diffus und aktionistisch. Das ist nicht hilfreich, wenn man Menschen gezielt ansprechen und ein Publikum aufbauen möchte.
Frage:
Dass große Häuser in eine Markenstrategie investieren, ist vorstellbar. Aber können sich kleinere Institutionen so etwas leisten?
AK:
Selbstverständlich … Das Geld ist gut investiert. Es ist preiswerter, einmal eine konsistente Strategie zu entwickeln, an die ein konkreter Marketingplan mit einem festen Budget gebunden ist, als andauernd Testballons zu starten, die ihr Ziel verfehlen. Unsere Workshops starten bei 1.500 Euro. Wir orientieren uns an den Möglichkeiten und Bedürfnissen des jeweiligen Hauses.
Frage:
Verschreckt man die Kunstklientel nicht mit einem Beratungsansatz, noch dazu im Bereich Werbung/Marketing?
AK:
Wie gesagt, es gibt große Unterschiede bei den Kulturschaffenden im Hinblick auf die Einschätzung und die Notwendigkeit von Marketing. Für den einen ist Marketing selbstverständlich, der andere wähnt uns auf der falschen politischen Seite.
Frage:
Werbung und Kunst: ein Widerspruch?
AK:
Nun ja, die Künste nehmen in der Regel eine kritische Haltung zur Gesellschaft ein. Ihre Arbeiten kreisen um Vorstellungen von Wirklichkeit und Wahrheit. Die Werbung lebt bestenfalls von der Übertreibung und ist in ihrer gesellschaftlichen Ausrichtung affirmativ. Daraus ergeben sich nicht unbedingt natürliche Freundschaften. Deshalb sprechen wir auch weniger von Werbung, sondern von Kommunikation. Unsere Aufgabe besteht darin, zwischen Kunst und Publikum zu vermitteln. Wir wollen Kulturangebote für ein Publikum attraktiv machen. Darum geht es.
Frage:
Wie verläuft die Kommunikation zwischen Kulturleuten und Werbern?
AK:
Bei uns gut. Wir arbeiten nicht nur seit über 25 Jahren für den Kulturbereich, sondern wir interessieren uns wirklich für die Themen und für die Inhalte. Es gibt bei uns Kolleginnen und Kollegen, die selbst künstlerisch aktiv sind oder sich in ihrer Freizeit gerne mit künstlerischen Themen auseinandersetzen. Das macht es für uns und unsere Kulturkunden leicht. Kultur bei BGP ist Herzensangelegenheit.
Frage:
Hat das Bekenntnis zur Kultur einen Einfluss auf die Qualität der Zusammenarbeit?
AK:
Ich denke, ja. Hemmschwellen können schneller abgebaut und ein gemeinsames Verständnis schneller aufgebaut werden. Das liegt an unserer Art im Umgang und an unserer „Branchenerfahrung“. Wir arbeiten für Theater, Festivals, Museen und Stiftungen. Als Agentur, die sowohl den Offline- als auch den Online-Bereich aus einer Hand bedienen kann, schätzen unsere Kunden die Komplettbetreuung. Sie können sich in allen Kommunikationsfragen an uns wenden und erhalten integrierte Kommunikationslösungen. Man kann uns aber auch mit Einzelaufgaben betrauen, wenn bestimmtes Spezialwissen gefragt ist – zum Beispiel im Bereich Online-Marketing. Sicher ist: Wir freuen uns über jeden Kulturkunden, ganz gleich wie umfangreich die Aufgabe ist.
Frage:
Wenn man es auf den Punkt bringen wollte: Warum BGP?
AK:
Erfahrung. Kompetenz. Interesse. Freude.

Antek Krönung (M.A.)
studierte Literatur- und Kulturwissenschaft in Duisburg und Irvine CA. (UCI), arbeitete als freier Texter und Redakteur für unterschiedliche Kulturträger, ehe es ihn zu Beginn der 1990er Jahre in die Werbung zog – mit Stationen im Ruhrgebiet und in Düsseldorf. Seit 2004 ist er geschäftsführender Gesellschafter bei BGP. Hier kümmert er sich unter anderem um Text und Konzept, darüber hinaus auch um Beratung und Strategie. In seiner freien Zeit begleitet er unterschiedliche musikalische Projekte als Textdichter. Seine Texte wurden bislang von Christian Brückner, Martina Gedeck, Jan Josef Liefers und Jürgen Tarrach vorgetragen.